Influencer Relations mal anders gedacht und konzipiert

Für einen Kunden aus dem Automobil-Zuliefererbereich haben wir ein Konzept erstellt, wie der Einfluss eines Produktes auf die Verkehrssicherheit besser kommuniziert werden kann. Ein Großteil des Konzeptes beschäftigt sich mit Influencer Relations. Allerdings nicht so, wie man üblicherweise denkt.

Wer heute Influencer Relations plant, hat meist erfolgreiche Blogger, Youtube-Stars und Instagram-Publisher als Multiplikatoren von Botschaften im Sinn. Das ist bei einigen Produkten, wie zum Beispiel Kosmetik und Lifestyle durchaus richtig und erfolgreich umgesetzt worden. Aber es gibt ganze Branchen, da sollte man lieber die Finger von dieser Art Influencern lassen und sich mal mit den weniger bekannten aber dennoch einflussreichen Influencern und Multiplikatoren befassen. Im B2B-Bereich gibt es ganz andere Influencer, auch wenn diese sich selbst nicht als Influencer bezeichnen würden.

 

Wer hat den Einfluss wirklich?

Wer hat auf die Nutzung des Produktes und die Kaufentscheidung einen Einfluss? Wer kommuniziert in diesem Markt und wer verteilt Awards an hervorragende Produkte? Das sind sicher nicht die Youtube-Channel-Betreiber, sondern ganz klassisch Unternehmen, Verbände, Berufsorganisationen und Behörden. Und so gilt es bei einem Kommunikationskonzept diese Multiplikatoren zu berücksichtigen.

Low Interest – oder doch spannend?

Gerade im Bereich der Kfz-Zulieferer gibt es oft die etwas resigniert wirkende Ansicht, dass das eigene Produkt ja ohnehin niemanden interessiere. Man könne also nichts machen.

Doch das ist meist nicht richtig, es geht nur darum, das Produkt für die jeweilige Zielgruppe spannend zu machen, indem man es zum Beispiel mit anderen Produkten in Verbindung bringt, indem man zeigt, welchen Einfluss dieses Produkt auf die Sicherheit oder den Komfort der Menschen hat.

Selbst ein bislang unbeachteter Autositz kann spannend werden, wenn man ihn nur richtig erklärt und zeigt, wieviel Innovation in so einem Sitz gebündelt ist. Eine simple Schraube, die versagt, kann einen Automobilhersteller Millionen kosten, ein Schlauch, ein anderes Kleinteil oder eine Lackierung eines solchen Kleinteils. Also muss man die Geschichte erzählen, wie ein so leicht übersehbares Element zum Funktionieren des großen Ganzen beiträgt und was die Anforderungen sind.

Kommunikationskonzept erfolgreich – aber anders

Der Geschäftsführer von Avandy, Markus Burgdorf, hat das bereits im Jahr 2000 als Leiter Öffentlichkeitsarbeit bei der Continental AG gezeigt. Er gründete eine Initiative, die das Ziel hatte, eine Winterreifenpflicht in Deutschland einzuführen und damit die Zahl der Unfälle auf winterlichen Straßen zu reduzieren.

Dazu führte er mit vielen Verbänden und dem Wettbewerb Gespräche, holte alle an einen Tisch und schaffte das bis dahin Unmögliche. Alle Reifenhersteller verzichteten auf die Darstellung ihrer Marken und Produkte, die Führung der Initiative wurde an eine Verkehrssicherheitsorganisation übertragen und ein Vorstand gewählt, dem Burgdorf natürlich angehörte.

Erfolgreiche Influencer Relations mit Experten

Diese Initiative nahm sogleich die Arbeit auf und informierte neutral und unabhängig über die Vorteile bei der Verwendung von Winterreifen. Verschiedene Experten aus unterschiedliche Bereichen, wie Meteorologie, Kfz-Technik, Überwachungsorganisationen und Automobilclubs bestätigten die Aussagen der Initiative, ohne dafür bezahlt worden zu sein. Die Medien übernahmen die Pressemitteilungen und zu den zahlreichen Veranstaltungen kamen Verkehrsminister, Staatssekretäre und Präsidenten größerer Organisationen. So gelang es, die Straßenverkehrsordnung umzuschreiben.

Influencer Relations im Lkw-Markt: Wirtschaftlichkeit gegen Sicherheit

Heute geht es um etwas Ähnliches, in diesem Fall die Lkw-Sicherheit. Jeder kennt die Berichte über schlecht gewartete Lkw, die schwerste Unfälle auslösen können.

Doch kaum einer macht sich Gedanken, wie man das Risiko mit wenig Aufwand und ohne Zusatzkosten reduzieren kann. Ist es wirklich nur die Wirtschaftlichkeit, die diesen Markt bestimmt? Alle Experten antworten mit „ja“. Doch Wirtschaftlichkeit auf Kosten der Sicherheit? Das möchte dann doch lieber keiner unterschreiben. Fakt ist, dass jedes Jahr in Deutschland zuviele Unfälle mit Nutzfahrzeugen passieren, hier kann jede Maßnahme, die die Sicherheit erhöht, einen Beitrag zur Reduzierung der Unfallzahlen leisten.

„Wir gehen bei der Kommunikation bewusst einen anderen Weg“, erklärt Markus Burgdorf, „und suchen uns Verbündete, mit denen zusammen wir das Produkt kommunizieren.“ Das werden Verkehrssicherheitsorganisationen, Berufsgenossenschaften und weitere Verbände sein.

„Hier erreichen wir die Fuhrparkmanager und Spediteure und regen zum Umdenken an“, so Burgdorf.  Innerhalb weniger Monate erwartet die Agentur einen sprunghaften Anstieg der Nutzerzahlen.

 

 

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